In diesem Beitrag gehen wir etwas näher darauf ein, was beim Neurotraining in Körper, Geist und Seele passiert.
Vorwissen I
- Neurotraining stößt Entwicklung an.
- Entwicklung fängt immer am Anfang an.
- Wenn Entwicklungslücken bestehen, muss man an den Anfang zurück.
- In jedem Menschen sind auf der Ebene des Körpers, des Geists und der Seele „Anfangssequenzen“ angelegt, die aktiviert werden müssen, damit Entwicklung angestoßen wird.
- Ist die Anfangssequenz einmal gefunden, entfaltet sich Entwicklung wie ein Domino Effekt nach einem von der Natur einprogrammierten Plan.
- Menschen vollziehen in sich in ihrer Entwicklung im Grunde die Entwicklung der Spezien nach: Fisch-Reptil-Säugetier-Mensch.
Vorwissen II
Beim Anstoßen von Entwicklung werden verschiedene Prozesse angestoßen
- Die Wahrnehmung für einen selber verändert sich
- Der Körper fängt mittels Reifung des Nervensystems an eine Indexierung von sich selber vorzunehmen, das gilt für die Orientierung im Raum, für das Wissen wo im Körper was ist und für die Landkarte der Seele.
- Gesunde Entwicklung führt immer zu einer Funktionsverbesserung des Ganzen, sie geht nie zu lasten von etwas anderem. Da die meisten Menschen aber nur Teilfunktionen entwickelt haben, müssen alte lückenhafte Strukturen erst abgebaut werden, um dann sauber wieder neu aufgebaut zu werden.
- Die Limitierung auf die Sicht der linken Gehirnhälfte wird aufgehoben, indem die Sicht der rechten Gehirnhälfte gestärkt wird. Die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften wird gefördert.
- Einzelne frühkindliche Reflexe sind auch mit bestimmten Gefühlen und Seinszuständen verknüpft.
- Da Entwicklung immer am Anfang anfangen muss, geht man während des Neurotrainings alle Stadien der Entwicklung noch einmal neu ab, da nur so Entwicklungslücken geschlossen werden können.
Wie sich Neuroprozesse äußern können
Entwicklung ist nie ein magischer Zustand von A nach B. Es geht um das „Dazwischen“, wie auf einer Stufenleiter. Nicht immer werden die Zwischenstadien als angenehm empfunden. Das ist auch bei einer gesunden Entwicklung so. Wir nennen so etwas Wachstumsschmerzen. Doch auch in dem Training läuft nichts falsch, wenn Wachstumsschmerzen auftauchen. Sie sind einfach ein Teil des Prozesses, wobei ein großer Teil von Entwicklung völlig schmerzlos und unbemerkt vonstatten geht. Und das Wichtigste ist, dass alle unangenehmen Erscheinungen absolut vorübergehend sind. Der Körper muss einfach ein paar Dinge nachholen und nachvollziehen, bis er sie loslassen kann.
Körper
- Man nimmt körperliche Empfindungen wahr, die man vorher nicht wahrgenommen hat (z.B. Augenflackern beim Liegen)
- Dinge, die man schon einmal konnte, kann man vorübergehend nicht mehr
- Desorientierung im Raum
- Über-/Unterempfindlichkeit
- Themen des betreffenden Stadiums werden noch einmal durchlebt, z.B. Schwebezustand des Fischstadiums (Mutterleib)
- Erschöpfung
Geist
- Konzentrationsmangel
- Überforderung
- Neue Erkenntnisse, Gedanken werden klarer erkannt
- Alte Themen kommen wieder hoch
- Man möchte Dinge tun, die dem Altersstadium entsprechen, in welchem man ist, z.B. sich einkuscheln und von der Welt fern halten (Baby)
Seele
- Gefühlsausbrüche
- Gefühlsschwankungen
- Alte Gefühle kommen hoch
- Neue Gefühle zeigen sich, man nimmt seine Gefühle besser wahr
Gründe:
- Das Bewusstsein für sich selber steigt: Propriozeption
- Neue Verknüpfungen im Gehirn entstehen: Integration
- Alte Strukturen werden abgebaut, neue aufgebaut: vorübergehende Desorientierung
- Der Körper bewegt sich in ein neues Entwicklungsstadium, welches noch nicht vollständig entwickelt ist: vorübergehende Unsicherheit
- Entwicklung ist auch immer stressig (Nebennierenstress): Dekompensierung
Mehr dazu:
Serie: Die frühkindlichen Reflexe
Serie: Die Basalsinne
Neurologie als Basis für Psychologie
Symbiose und frühkindliche Reflexe
Bildquelle: Eigenes Werk/Canva