Symptombilder der einzelnen Reflexe

Johanna Llin
13 Nov, 2023

Moro-Reflex

  • Extreme und langanhaltende Reaktion auf vestibuläre, visuelle, auditive oder taktile Reize, Reizüberflutung
  • Langanhaltende Reaktion auf geringe alltägliche Stressoren (Straßenverkehr, Termine einhalten oder Ähnliches)
  • Auslösung des Reflexes triggert Ausschüttung von Kortisol und Adrenalin, u.a. Unterzuckerung, Nebennierenerschöpfung, Probleme mit Immunsystem
  • Unfähigkeit Bedrohungen realistisch einzuschätzen, daher ständig auf der Hut
  • „Moro Fresse“: Betroffene zeigen im Gesichtsausdruck eine Mischung aus Wut, Abwehr (böse gucken), Erstaunen, Starre
  • Bei starkem Persistieren: Arme gehen bei Schreck hoch
  • Entweder sozialer Rückzug und geringe akademische Leistungen oder aggressives dominierendes Verhalten aufgrund der niedrigen Stresstoleranz
  • Unfähigkeit Gefühle wahrzunehmen oder zu benennen
  • Impulsives Verhalten, Gefühlsausbrüche
  • Emotionale Abwehr, Affektstörung
  • Neigung zur Ängstlichkeit, unter Umständen Panikattacken
  • Je nach Stadium der Nebennierendominanz: Hyper- oder Hypoaktivität
  • Anpassungsstörungen jeglicher Natur, Probleme mit Veränderungen
  • Unsicherheit, Abhängigkeit
  • Oft einhergehend mit einer Bindungsstörung, da die emotionale Bindung für den Abbau des Reflexes wichtig ist
  • Körperpanzer (fester Muskeltonus)

Asymmetrisch Tonischer Nackenreflex (ATNR)

    • Mangelnde Unterscheidung rechts/links, mangelnde räumliche Wahrnehmung der Seiten
    • Integration beider Körperhälften unvollkommen, sind nicht optimal aufeinander abgestimmt
    • Mangelnde bilaterale Integration des Gehirns
    • Gleichgewichtsstörungen
    • Schwierigkeiten lineare Prozesse zu erfassen oder wiederzugeben (Reihenfolgen, Choreographien, Zeitgefühl)
    • Schwierigkeiten Dinge spiegelverkehrt zu erfassen
    • Probleme Gegensätze miteinander zu vereinen, extremes Verhalten, kann nur entweder-oder
    • Unfähigkeit in der Eigenwahrnehmung: Wann fehlt etwas? Wann ist es genug? (z.B. Sattheitsgefühl)
    • Abschätzung von Entfernung kann beeinträchtigt sein, z.B. häufiges Stoßen an Gegenstände
    • Mangelhafte Fähigkeit zur Bedürfnisverzögerung, keine Fähigkeit/Bereitschaft sich Dinge zu erarbeiten
    • Unfähigkeit die Mittellinie ohne Beschwerden zu überkreuzen oder Kreuzmuster auszuprägen (Krabbeln, Gehen), dadurch auch Leseschwierigkeiten (Kopfdrehen)
    • Mangelnde Fähigkeit Gedanken, Gefühle, Empfindungen zu differenzieren
    • Gleichgewichtsstörungen, unter Umständen links-rechts Schwindel, Verlust des Gleichgewichts bei Bewegung des Kopfes zu den Seiten
    • Manchmal bei Armstreckung Unfähigkeit zu greifen
    • Gang: wirft die Beine nach außen, knickt diese am Knie nicht richtig ab, bei ungleichmäßig persistierendem Reflex auch Höhenunterschiede, Robotergang
    • Blockierte Schulter/Hüfte, Skoliose, Dislokation des Oberschenkelknochens aus der Hüftpfanne, Nackenprobleme
    • Zögerliche Bewegungen, da die Ohr- oder Handdominanz nicht etabliert worden ist
    • Mangelnde Auge-Hand Koordination, beschränkte visuelle Entwicklung, Akkomodationsschwierigkeiten, Doppelbilder
    • Durch fehlende Auge-Handkoordination z.B. Probleme beim Essen, Feinmotorik, Schwierigkeiten einen Ball zu werfen oder zu fangen
    • Legasthenie (Vertauschen von Buchstaben, Weglassen von Buchstaben), Dyskalkulie
    • Stifte und Essbesteck werden wie Heugabeln gegriffen oder im Ganzhandgriff statt im Pinzettengriff, beim Schreiben wird zu viel Druck ausgeübt, Handkrämpfe, Krackelschrift (evtl. stark seitlich geneigt)
    • Beim Schreiben oder Lesen wird das Blatt/Buch um 90 Grad gewendet und auf eine Seite der Mittellinie gezogen, oft bei ausgestrecktem Arm
    • Entscheidungsschwierigkeiten, Probleme mit Multitasking, z.B. Überwältigung einen Ansturm an E-Mails in der richtigen Reihenfolge abzuarbeiten oder Prioritäten zu setzen
    • Probleme Dinge zu ordnen und Ordnung zu halten
    • Schwierigkeiten individuelle Bedürfnisse und Talente zu erkennen, den eigenen Weg zu gehen

     

     

     

    nj

    Tonischer Labyrinthreflex (TLR) rückwärts

    • Mangelnde Wahrnehmung des Oben und Hinten
    • Gleichgewichtsstörungen, Reiseübelkeit oder Seekrankheit
    • Mangelhafte räumliche Wahrnehmung, Abschätzung von Abständen und Geschwindigkeiten, Probleme bei der Augen Akkomodation fern-nah, Lokalisierung von Geräuschen
    • Probleme den Raum 3-dimensional wahrzunehmen (Verwirrung bei offener Treppe, Wasser scheint durch Bohlen durch)
    • Schwierigkeiten vertikale parallelen auseinanderzuhalten (z.B. Spalten beim Lesen)
    • Schwierigkeiten Reize zu filtern
    • Höhenangst
    • Mangelnde Abstraktionsfähigkeit, Schwierigkeiten eine höhere Perspektive einzunehmen, Bezüge herzustellen, Ursache – Wirkung zu verstehen, Dinge hierarchisch zu organisieren
    • Lordose
    • Verkürzung der hinteren Muskulatur, im Extremfall Gehen auf Zehenspitzen, Hypertonus, Schwierigkeiten Treppen zu benutzen oder auf unebenem Untergrund zu gehen, Schwierigkeiten die Arme zu heben
    • Probleme den Kopf nach oben/hinten zu kippen, eventuell Verlust des Gleichgewichts/Schwindel, „Geierhals“, evtl. Doppelkinn
    • W-Position beim Sitzen auf dem Boden
    • Abspaltung von Gefühlen, Verkopftheit
    • Mangelnder Impuls zur Autonomie, Fehlende Yang Qualitäten, Schwierigkeiten sich abzugrenzen und aus der Symbiose zu befreien
    • Mangelnde sensorische Integration, Schwierigkeiten mit Synchronisation
    • Mangelnde Aufrichtung, kann sich nicht „grade“ machen und für die eigenen Belange eintreten, Probleme mit Autorität
    • Schwierigkeiten Polaritäten zu halten: entweder ich oder der andere
    • Mangelnde grobmotorische Fähigkeiten

    Spinaler Galant

    • Blockaden der oberen und unteren Region der Wirbelsäule bei Bewegungen zu den Seiten
    • Harndrang durch Reizung der Hüftregion hinten (z.B. durch Hosenbund), (nächtliches) Einnässen
    • Skoliose, Beckenschiefstand, Schwierigkeiten bei der Hüftrotation, Probleme der Wirbelsäule auf Höhe L5/S1
    • Schwache Muskulatur: unterer Rücken, Po, Hüfte und Beinrückseiten, schwache „Core“-Muskulatur
    • Hypertaktilität, besonders am unteren Rücken, daher oft Präferenz der Bauchlage
    • Zappeligkeit

    Spinaler Perez

    • Blockaden der oberen und unteren Region der Wirbelsäule bei Bewegungen nach hinten
    • Bettnässen im Zusammenhang mit Spinalem Galant bei Reizung des unteren Rückens durch Reibung
    • Lordose, Schmerzen im unteren Rücken, schwacher Schultergürtel, verspannte Schulterblattregion oder Schultern, schwache „Core“-Muskulatur
    • Probleme bei symmetrischen Bewegungen, z.B. klatschen
    • Tunnelblick
    • Verzögerte Gehirnkommunikation (Hirnstamm-Mittelhirn-Frontalkortex), verlangsamte Reizverarbeitung, langsames Denken
    • Probleme bei der Zirkulation der zerebrospinalen Flüssigkeit und der kranialen Beweglichkeit, mögliche Auswirkung auf die Zirbeldrüse
    • Intuitives Wissen in Bezug auf den Weg

    Symmetrisch Tonischer Nackenreflex (STNR)

    • Schwierigkeiten mit Bewegungen über Kreuz oder unabhängigen Bewegungen von Beinen und Armen, mangelnde Trennung von oben und unten
    • Mangelnde Koordination des vestibulären, propriozeptiven und visuellen Systems (mangelnde sensorische Integration)
    • Arretierung der Arme im Vierfüßlerstand
    • Mangelnde vertikale Augenfolgebewegung
    • Mangelnde Entwicklung der Formkonstanz, indem Formen unabhängig von der Position im Raum gleich wahrgenommen werden, also unverzerrt
    • Mögliche Auswirkung auf innere emotionale Repräsentanz: die Verbindung zu der Mutter bleibt nicht erhalten, wenn sie aus dem Raum tritt (aus den Augen, aus dem Sinn; Kontaktabbruch über Entfernungen)
    • Unfähigkeit Lücken in Systemen zu entdecken (entdecken, dass etwas fehlt)
    • Schwierigkeiten Sachverhalte zu vernetzen, Dinge kontextbasiert zu bewerten
    • Gangbild: Bewegungen des Kopfes nach oben und unten sorgen dafür, dass die Knie einknicken, Unfähigkeit zu krabbeln, Affengang
    • Tollpatschigkeit, kleckert beim Essen, fehlende Motorik (auch als Folge aller zuvor genannter persistierender Reflexe)
    • Mangelnde Fähigkeit zu kriechen und zu krabbeln vergrößert Schwierigkeiten Kulturtechniken zu beherrschen (z.B. Schriftsprache)
    • Lordose, Geierhals, Hängeschultern
    • Beim Sitz werden die Stuhlbeine umschlungen, der Kopf hängt, Schneidersitz und der Sitz auf einem Stuhl sind unangenehm
    • Schwierigkeiten in Stereo zu hören
    • Schwierigkeiten Bewegungen bewusst auszuführen

     

    Bildquelle: Eigenes Werk/Canva

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